Wird die deutsche Autoindustrie ruiniert?

In Bezug auf das Wirtschafts- und Industrieumfeld von TIMBERFARM stimmen die mahnenden Worte des ehemaligen Leiters des ifo-Instituts, Prof. Hans-Werner Sinn, nachdenklich. Der promovierte und renommierte Wirtschaftswissenschaftler geht mit der Energiepolitik in der Bundesrepublik hart ins Gericht und fordert eine rasche Kehrtwende. 

Der Ökonom hält die Maßnahmen zur Energiewende für falsch, weil grüne Energie durch ein Verbot konventioneller Energien oder eine künstliche Verteuerung erzwungen werden müsse. „Das befeuert die Inflation und senkt den materiellen Lebensstandard. Schon heute hat Deutschland wegen des hohen Anteils der erneuerbaren Energien neben Dänemark die höchsten Stromkosten der Welt“, schreibt Sinn.

Ferner bezweifelt Sinn, dass die Energiewende überhaupt der Umwelt nutze, da Europa alleine handle. Mit „seiner rabiaten Politik zur Zurückdrängung der Verbrennungsmotoren“ gebe Europa das Erdöl für die Weltmärkte frei und schade der eigenen Autoindustrie. In der Folge würden eben die Länder das Erdöl verbrennen, die sich nicht zur CO₂-Einsparung verpflichtet hätten. „Wie sich empirisch zeigen lässt, gelangt dort ziemlich genau so viel mehr an CO₂ in die Luft, wie wir einsparen“, schreibt der Ökonom. Sein Fazit: „Wir ruinieren die deutsche Autoindustrie, fördern unsere fernöstlichen Konkurrenten und helfen der Umwelt nicht einmal ein bisschen.“

Für Sinn ist deshalb klar, dass die deutsche Energiepolitik grundlegend überdacht werden muss. Er fordert eine Kehrtwende der Bundesregierung in der Energiepolitik und kritisiert den zeitgleichen Ausstieg aus Kohleverbrennung und Atomkraft.

15.08.2022 - Zum Marktreport Q3-5-2022