Tag der Kautschukindustrie

Unter Federführung des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk) hat Ende April der diesjährige Tag der Kautschukindustrie als neuartig konzipiertes Online-Event in digitalen Veranstaltungsräumen stattgefunden.

Zusammenfassend zieht wdk-Präsident Anish K. Taneja das Fazit, dass die Branche gerüstet und auf dem Weg ist, die gegenwärtigen Herausforderungen zu meistern.

Die hochrangigen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutierten spannende Einsichten und bemerkenswerte Aussichten. So thematisierte beispielsweise Dr. Anton Hofreiter, der Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, die Einführung von regionalen Transformationsfonds (zur Unterstützung der notwendigen Neuausrichtungen auf Zukunftstechnologien) gerade auch für mittelständische Zulieferunternehmen. Dass ausgerechnet jemand mit seiner politischen Herkunft prophezeite, dass das Auto auch in der Mobilität der Zukunft eine wichtige Rolle spielen werde, dürfte den einen oder anderen Teilnehmenden eher (positiv) überrascht haben.

Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, beschäftigte sich mit der „Zeitenwende in der deutschen Automobilindustrie“. Sie verwies darauf, dass die Coronakrise gezeigt habe, dass Deutschland eine starke Automobilindustrie brauche, denn das Auto sei ein zentraler Bestandteil im Leben vieler Menschen. „Es steht für Sicherheit, Freiheit und Lebensqualität“, so die VDA-Präsidentin. In Bezug auf die nähere Zukunft ist für  Müller klar: „Als Automobilindustrie haben wir die einmalige Chance, eine Transformation zu schaffen und Deutschland gleichzeitig aus der Krise zu helfen. Voraussetzung dafür ist eine technologieoffene Politik, die die entsprechenden wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen und Infrastrukturen schafft. Wir benötigen eine Industriepolitik, die darauf ausgerichtet ist zu ermöglichen statt zu verhindern.“

Wie groß die Bedeutung von Naturkautschuk für die Kautschukindustrie ist, wurde klar, als Stefano Savi, der Geschäftsführer der „Global Platform for Sustainable Natural Rubber“ (Globale Plattform für nachhaltigen Kautschuk) GPSNR seinen Bericht präsentierte. Seine Organisation vertritt die gesamte Wertschöpfungskette des Naturkautschuks, vom kleinen Bauern über die Großproduzenten, Verarbeiter und Händler bis hin zu allen großen Reifen- und Automobilherstellern. Dass die Plattform von oben nach unten entwickelt worden, sprich von der Auto- und Reifenindustrie ausgegangen ist, unterstreicht die Wichtigkeit von nachhaltigen und transparenten Wertschöpfungsketten. Konsumenten wollen heutzutage sicher sein, dass wenn sie etwas erwerben, sie das mit einem guten Gewissen machen können.

14.06.2021 - Zum Marktreport Q2-4-2021