VOM WEISSEN SAFT ZUM SCHWARZEN GUMMI
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KAUTSCHUK HÄLT DIE WELT IN BEWEGUNG
70 % der weltweiten Kautschukproduktion wird in der Reifen - und Autoindustrie verwendet.
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40.000 PRODUKTE
30 % der weltweiten Kautschukproduktion dient der Herstellung von über 40.000
Produkten des industriellen persönlichen Bedarfs.
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BEEINDRUCKENDE HOLZNUTZUNG
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Während ihrer Umtriebszeit absorbieren Kautschukplantagen CO2 und wirken so dem Klima-
wandel entgegen. Nach der Fällung wird ihr wertvolles und vielseitig verwendbares Holz der
Holzindustrie zugeführt und zu zahlreichen Bau- und Holzprodukten verarbeitet.

Der zweifelhafte Wert der CO₂-Zertifikate

CO₂-Zertifikate werden von Unternehmen gekauft, um die eigenen Emissionen auszugleichen. Eine Tonne CO₂ wird mit einem Zertifikat ausgeglichen. Der Zertifikatemarkt ist freiwillig und wird von einigen der weltweit größten Unternehmen wie Netflix, Gucci, Walt Disney und Ben & Jerry's genutzt.

Was ist Offsetting?

Das Verfahren, das viele Unternehmen nutzen, heißt Offsetting. Es bedeutet, dass die eigenen CO₂-Emissionen durch den Kauf von CO₂-Zertifikaten ausgeglichen werden. Viele Klimaschutzprojekte, die Zertifikate ausstellen, sind Waldschutzprojekte, die versprechen, die Wälder zu schützen, um das Entstehen von CO₂ durch Rodung zu verhindern.

Die Zertifizierung von CO₂-Zertifikaten

Zertifizierer sind Unternehmen, die Standards zur Berechnung der CO₂-Einsparung eines Projekts entwickelt haben. Die Nummer eins der Zertifizierungsorganisationen ist Verra mit Sitz in Washington. Verra hat den „Verified Carbon Standard“ entwickelt, das Gütesiegel für den Offset-Markt weltweit.

Die Recherche

Eine Recherche von „The Guardian“, „Die Zeit“ und der britischen Investigativplattform „Source Material“ hat ergeben, dass über 90 Prozent aller von Verra zertifizierten Waldschutzprojekte wertlos sind. In zwei Studien hat ein internationales Forschungsteam 29 der 87 Waldschutzprojekte untersucht, die momentan von Verra zertifiziert sind. Verra hat diesen Projekten demnach Zertifikate für insgesamt 89 Millionen Tonnen CO₂ zu viel ausgestellt. Unternehmen haben also 89 Millionen Tonnen CO₂ mit Phantomzertifikaten ausgeglichen.

Warum sind viele Zertifikate wertlos?

Die Menge an CO₂-Zertifikaten, die für ein Waldschutzprojekt ausgestellt werden, basiert auf komplizierten Berechnungen. Anhand eines von Verra standardisierten Verfahrens müssen Projektbetreiber prognostizieren, wie viel Waldfläche in einem Gebiet in den nächsten Jahren abgeholzt werden wird, sollte nichts unternommen werden. Je pessimistischer die Prognose eines Projektbetreibers ausfällt, desto mehr CO₂-Zertifikate lassen sich mit dem Projekt verkaufen.

Fazit

- Unternehmen wie Netflix, Gucci, Walt Disney und Ben & Jerry's pumpen jedes Jahr Milliarden Dollar in den freiwilligen CO₂-Zertifikatemarkt.

- Verra stellte Projekten offenbar Zertifikate für insgesamt 89 Millionen Tonnen CO₂ zu viel aus.

- Eine Studie der Uni Cambridge kommt zu dem Schluss, dass Verra-Projekte die Gefahr von Waldverlusten im Durchschnitt um das Vierfache überbewerten.

- Zudem trugen nur acht der 29 analysierten Waldschutzprojekte überhaupt dazu bei, die Abholzung deutlich zu verringern.

- David Coomes, Professor für Waldökologie in Cambridge und beteiligt an einer der Studien, erklärte gegenüber dem „Guardian“: „Man kann mit Sicherheit sagen, dass es starke Diskrepanzen zwischen unseren Berechnungen und den Daten in den Datenbanken gibt, und das gibt Anlass zur Sorge und zu weiteren Untersuchungen.“

07.03.2023 - Zum Marktreport Q1-2-2023