VOM WEISSEN SAFT ZUM SCHWARZEN GUMMI
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KAUTSCHUK HÄLT DIE WELT IN BEWEGUNG
70 % der weltweiten Kautschukproduktion wird in der Reifen - und Autoindustrie verwendet.
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40.000 PRODUKTE
30 % der weltweiten Kautschukproduktion dient der Herstellung von über 40.000
Produkten des industriellen persönlichen Bedarfs.
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BEEINDRUCKENDE HOLZNUTZUNG
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Während ihrer Umtriebszeit absorbieren Kautschukplantagen CO2 und wirken so dem Klima-
wandel entgegen. Nach der Fällung wird ihr wertvolles und vielseitig verwendbares Holz der
Holzindustrie zugeführt und zu zahlreichen Bau- und Holzprodukten verarbeitet.

The Mackintosh

Diese kleine Anekdote über den legendären Mackintosh, der rund hundert Jahre lang, von 1846 bis weit ins zwanzigste Jahrhundert, als der Regenmantel schlechthin galt, ist keine Anspielung auf die erhebliche Anzahl an Regentagen in diesem Hitzesommer, auch kein ironischer Beitrag zum eher trüben Wirtschaftsgeschehen. Am ehesten vielleicht ist er ein Hinweis auf das Sprichwort „Auf Regen folgt Sonnenschein“ oder auf die Feststellung, dass es nicht erstaunt, dass ausgerechnet ein Regen gewohnter Brite dieses Erfolgsprodukt erfunden hat.

Nein, Spaß beiseite, der Mackintosh ist tatsächlich eines der ersten und eines der erfolgreichsten Produkte, bei dem Kautschuk eine zentrale Rolle gespielt hat.

Der Name dieses britischen Regenmantels, der primär von Eisenbahnern und Militärs getragen wurde, auf den jedoch mehr und mehr auch die breite Bevölkerung bis hoch zur Queen schwor, stammt von seinem schottischen Erfinder Charles Macintosh aus Glasgow, der im Jahr 1823 ein Verfahren patentieren ließ, mit dem er Stoffe wasserfest machen konnte.

In seiner Fabrik fertigte er mit dieser Methode Segeltuch, Seemannskleidung, Luftmatratzen, Rettungsringe, Kissen, Blasebälge sowie Tauchanzüge – und eben Regenmäntel.

Bis diese Regenmäntel allerdings zum erfolgreichen Aushängeschild seines Unternehmens wurden, sollte noch einige Zeit vergehen. Das Problem seiner ersten Regenmäntel bestand darin, dass der zwischen zwei Stofflagen eingewalzte geronnene Kautschuk nicht nur sehr unangenehm roch, sondern auch sehr temperaturanfällig war: Bei Kälte wurde der Mantel steif und schier untragbar und bei zu viel Hitze verlor er seine Form. Erst dank der Kreativität seines späteren Partners Thomas Hancock, der diese Probleme zuerst mit einer Reihe von Prozessverbesserungen halbwegs löste, und schließlich 1847 die Vulkanisierung erfand – fast zur selben Zeit wie der Amerikaner Charles Goodyear – und so das Problem vollständig in den Griff bekam, gelang der große Durchbruch.

Vulkanisation: Bei der Vulkanisierung wird der formbare Kautschuk durch Zugabe von Schwefel und mittels Druck in ein formfestes, aber elastisches Material (Gummi) verwandelt, welches immer wieder in seine Ausgangsform zurückkehrt, sobald die Kräfte nachlassen, die seine Verformung ausgelöst haben.

Der Mackintosh und zwei, drei weitere Produkte – wie auch der in Deutschland bekannte Klepper oder Friesennerz – die nach demselben Prinzip der wasserfesten Beschichtung gefertigt wurden, verloren ihre dominierende Marktstellung erst ab den 1960er-Jahren, als es billiger und einfacher wurde, Stoffe mit dem Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) regenfest zu beschichten.

15.08.2023 - Zum Marktreport Q3-5-2023