VOM WEISSEN SAFT ZUM SCHWARZEN GUMMI
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KAUTSCHUK HÄLT DIE WELT IN BEWEGUNG
70 % der weltweiten Kautschukproduktion wird in der Reifen - und Autoindustrie verwendet.
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40.000 PRODUKTE
30 % der weltweiten Kautschukproduktion dient der Herstellung von über 40.000
Produkten des industriellen persönlichen Bedarfs.
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BEEINDRUCKENDE HOLZNUTZUNG
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Während ihrer Umtriebszeit absorbieren Kautschukplantagen CO2 und wirken so dem Klima-
wandel entgegen. Nach der Fällung wird ihr wertvolles und vielseitig verwendbares Holz der
Holzindustrie zugeführt und zu zahlreichen Bau- und Holzprodukten verarbeitet.

The sky is the limit – Windenergieanlagen aus Holz

Holz ist einer der ältesten und wichtigsten Bau- und Werkstoffe überhaupt. Wie an dieser Stelle schon öfter aufgezeigt, nimmt seine Bedeutung durch die Tatsache, dass Holz nachwächst und erneuerbar ist und deshalb an der Spitze der nachhaltigen Baustoffe steht, laufend zu. Aber nicht nur das: Wie das nachfolgende Beispiel zeigt, ist die Verarbeitung von Holz zu einem technisch hochwertigen Baumaterial zwischenzeitlich so weit fortgeschritten, dass man schon fast behaupten darf: The sky is the limit.

Windenergieanlage aus Holz

Der finnisch-schwedische Holzkonzern Stora Enso und das schwedische Holztechnologieunternehmen Modvion starten eine Kooperation, um Holz als bevorzugtes Material für Türme von Windkraftanlagen zu etablieren. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die enormen Möglichkeiten der Verwendung von Holz in anspruchsvollen Konstruktionen aufzuzeigen.

Ohne Limit

Die Türme der Windkraftanlagen sind in leichten Modulen gebaut, was größere Bauhöhen und einen einfachen Transport auf öffentlichen Straßen ohne Sondergenehmigungen oder Straßenumbauten erlaubt. Aufgrund des guten Verhältnisses zwischen Festigkeit und Gewicht bei der verwendeten nordischen Fichte sowie der Konstruktion der Türme als Hohlzylinder, die hohe Wandstärken erlaubt, gibt es keine relevanten Grenzen bei der Bauhöhe der Holztürme. Die relative Festigkeit des Materials ist höher als die von Stahl. Derzeit sind Turmhöhen von 150 bis 200 Metern gefragt. Die Anforderung an die Höhe wird aber steigen, da in größeren Höhen stärkere Winde wehen und sich Energie dort effizienter erzeugen lässt.

Negative CO2-Bilanz

Im Gegensatz zu einem Stahlturm üblicher Größe, der einen C
O2-Ausstoß von 1250 Tonnen verursacht, speichert ein ebenso großer Turm aus Holz 540 Tonnen CO2, was einer Netto-Speicherung von 300 bis 400 Tonnen CO2 entspricht. Nach dem Ende der Nutzungsdauer von 25 bis 30 Jahren können die Holzelemente im Holzbau wiederverwendet werden.

Über den gesamten Lebenszyklus hinweg einschließlich der Entsorgung aller Komponenten verursacht eine Windkraftanlage mit einem Stahlturm laut Modvion vier bis sieben Gramm CO2/kWh. Diese Emissionen seien mit einem Holzturm um etwa ein Drittel geringer.

Energiewende ohne forstliche Biomasse nicht realisierbar

Anfang Juni diskutierten in Wien EU-Abgeordnete mit Fachleuten aus Industrien und Ministerien Wege zum Erdgasausstieg. Die lebhafte Diskussion förderte viel Wissenswertes zutage.

Franz Tischbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes (ÖBMV), stellte fest: „In der EU sind große Biomassepotenziale in Forst-, Land- und Abfallwirtschaft vorhanden, die zum Ausstieg aus russischem Gas forciert werden sollten. Aufgrund der verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung haben die Holzvorräte in der EU seit 1990 um über acht Milliarden Kubikmeter zugenommen, das ist mehr als der Waldbestand Österreichs, Deutschlands und Frankreichs zusammengenommen.“ Parallel dazu binden die Wälder immer mehr CO₂ aus der Atmosphäre – nicht trotz, sondern wegen ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung. In ganz Europa sind die Wälder vom Klimawandel betroffen. Nur durch aktive Bewirtschaftung kann ein Waldumbau hin zu klimafitten, stabilen und artenreichen Mischwäldern gelingen. Im Zuge von Waldpflegemaßnahmen und zunehmenden Schadenereignissen fallen im Wald immer mehr Sortimente an, die nur energetisch verwertet werden können und einen wertvollen Beitrag zum Ersatz fossiler Energieträger leisten können.“

Kein Verständnis hat Titschenbacher für die Forderungen des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments (EP): „Trotz vorbildlicher Waldbewirtschaftung sollen forstliche Nebenprodukte wie Waldhackgut nicht mehr zur Wärme- und Stromerzeugung eingesetzt werden, sondern ungenutzt verrotten. Stattdessen setzt man lieber auf Importe von Fracking-Gas und forciert die Atomkraft. Dies kann nur als grob fahrlässig bezeichnet werden.“

Fragwürdige Maßnahmen für ambitionierte Klimaziele

„Bioenergie ist der bedeutendste erneuerbare Energieträger in der EU. Der Anteil von Biomasse unter den Erneuerbaren beträgt etwa 60 Prozent, in sieben EU-Staaten liegt er sogar über 80 Prozent“, informierte Jean-Marc Jossart, Geschäftsführer von Bioenergy Europe. „Leider blockiert der European Green Deal die Bioenergie-Potenziale, anstatt sie zu nutzen.“

Mit ihrem Plan möchte die Europäische Kommission die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl beenden und die Energiewende beschleunigen. „Es ist aber zweifelhaft, wie die Einrichtung einer Einkaufsplattform für Erdgas, Flüssigerdgas (LNG) und Wasserstoff, gezielte Investitionen in LNG-Terminals sowie in die Gas- und Ölinfrastruktur oder die Sicherung alternativer Uranquellen für Atomkraftwerke zur Umsetzung der Energiewende beitragen sollen“, zeigte Jossart auf.

EU-Klimapläne bleiben ohne Bioenergie ein Wunschtraum

„Der Ansatz der Kommission, den Anteil erneuerbarer Energien in sieben Jahren in erster Linie mit dem Ausbau der Stromerzeugung aus Fotovoltaik und Windkraft sowie der Elektrifizierung des Wärmesektors von 20 auf 45 Prozent zu steigern, ist völlig realitätsfremd“, bekräftigte Jossart angesichts der Tatsache, dass elektrische Energie nur etwas mehr als ein Fünftel des Endenergiebedarfs der EU deckt.

Die Ursache für die stiefmütterliche Behandlung der Bioenergie auf EU-Ebene sieht Jossart hauptsächlich in einem „Biomasse-Bashing“ und emotionalen Kampagnen von Umwelt-NGOs. „Wir müssen die Vorteile der Bioenergie noch besser kommunizieren“, forderte Jossart und nannte als Beispiel einen gemeinsam verfassten Brief von mehr als 500 Führungskräften der Bioenergiebranche an die EU-Kommission.

Durchforstungsrückstände und landwirtschaftliche Biomasse mobilisieren

In Europa wird weniger Holz genutzt als nachwächst. Die Energiewende und damit der Ausstieg aus fossilem Gas kann nicht ohne den wichtigsten erneuerbaren Energieträger Holz und die Mobilisierung von landwirtschaftlichen Biomassen umgesetzt werden. Je mehr Holz verarbeitet wird, desto mehr Nebenprodukte fallen für die energetische Verwertung an. Die EU muss ihre Strategie dringend so umgestalten, dass Biomasse mobilisiert werden kann und nicht ungenutzt verrottet. Wir brauchen langfristige Ziele und einen kontinuierlichen Ausbau der Kapazitäten.

22.06.2022 - Zum Marktreport Q2-4-2022