VOM WEISSEN SAFT ZUM SCHWARZEN GUMMI
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KAUTSCHUK HÄLT DIE WELT IN BEWEGUNG
70 % der weltweiten Kautschukproduktion wird in der Reifen - und Autoindustrie verwendet.
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40.000 PRODUKTE
30 % der weltweiten Kautschukproduktion dient der Herstellung von über 40.000
Produkten des industriellen persönlichen Bedarfs.
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BEEINDRUCKENDE HOLZNUTZUNG
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Während ihrer Umtriebszeit absorbieren Kautschukplantagen CO2 und wirken so dem Klima-
wandel entgegen. Nach der Fällung wird ihr wertvolles und vielseitig verwendbares Holz der
Holzindustrie zugeführt und zu zahlreichen Bau- und Holzprodukten verarbeitet.

Kautschukernte – vom Tapping zur Verwertung

Voraussetzungen: Sobald ein Kautschukbaum einen Umfang auf Brusthöhe von 45 cm aufweist, ist er bereit für die Ernte. Voraussetzung ist, dass eine entsprechende Ernte-Organisation, bestehend aus ausgebildetem Tapping-Personal, Erntehelfern und logistischen Infrastrukturen, wie z.B. Sammel-Traktoren, Sammel- und Wägestationen sowie Zwischenlagern vorhanden sind.

Vorbereitung: Wenn die äußere Rinde des Kautschukbaums fachgerecht angeritzt wird, sondert der Baum einen milchigen Saft ab, der Latex genannt wird. Der Latexsaft fließt im Splintholzbereich des Stamms, unmittelbar unter der Baumrinde in Kapillaren, in denen neben dem Latexsaft auch Wasser und gelöste Nährstoffe zirkulieren. Wenn der heraustretende Latexsaft nicht stabilisiert wird, gerinnt er nach kurzer Zeit zu natürlichem Kautschuk. Durch die Gerinnung kommt der Latexfluss zum Erliegen. Damit bei jedem Ritzvorgang die maximale Latexmenge herausfließt, ist es notwendig, den Ritzkanal in einem präzisen 45°-Winkel nach unten über die Hälfte des Baumstammes zu ziehen. Damit wird eine Fließgeschwindigkeit erreicht, die verhindert, dass der Latexsaft vorzeitig gerinnt. So wird gewährleistet, dass möglichst viel Kautschuk geerntet werden kann. Um sicherzustellen, dass der Ritzkanal im richtigen Winkel angelegt ist, wird bei jedem Kautschukbaum mit Hilfe einer Schablone der erste Ritzkanal eingezeichnet.


Tapping:
Tapping wird der Vorgang genannt, wenn der mit der Ernte beauftragte Arbeiter die Kautschukbäume mit einem speziellen Ritzmesser sichelförmig nach unten ritzt, damit der Latexfluss in Gang kommt. Der austretende Latexsaft fließt entlang des Ritzkanals nach unten und tropft über einen speziellen Schnabel am Ende des Ritzkanals in einen darunter befestigten Behälter.


Cup-Lumps:
Cup-Lumps sind die geronnenen (koagulierten) Naturkautschukklumpen, die in den Behältern (Cup) entstehen, wenn der aufgefangene Latexsaft gerinnt.


Erntehäufigkeit:
Geerntet und getappt wird innerhalb von rund 10 Monaten alle 4 Tage.


Wintering:
In der heißesten Phase der Trockenzeit ruhen das Tapping und die Erntetätigkeit während einer Zeit von 30 bis 60 Tagen, abhängig vom klimatischen und meteorologischen Verlauf der Trockenzeit.


Erntehelfer:
Die Erntehelfer haben die Aufgabe, die Cup-Lumps einzusammeln und zur Sammel- und Wägestation zu bringen. Dazu steht für jeden Plot ein speziell gekennzeichneter Erntesack zur Verfügung, in den die Cup-Lumps jeweils eines Plots gefüllt werden. Die Erntesäcke werden anschließend mit einem Traktor eingesammelt und zur Sammel- und Wägestation transportiert.


Erntesäcke:
Alle Erntesäcke sind mit einer wetterfesten, scanbaren und codierten Plakette gekennzeichnet. Die Codes enthalten die verschlüsselten Angaben der Baumbesitzer.

Sammel- und Wägestation:
In der Sammel- und Wägestation wird jeder Erntesack mittels Code identifiziert und dem jeweiligen Eigentümer zugeordnet. Anschließend wird der Ernteinhalt gewogen und der Feuchtigkeitsgehalt der Cup-Lumps mittels Sonde ermittelt.


Feuchtigkeitsgehalt:
Die Handelspreise pro Kilo Naturkautschuk beziehen sich auf getrockneten und verarbeiteten Naturkautschuk. Damit direkt bei der Sammel- und Wägestation ein Verwertungspreis festgestellt werden kann, wird auf Grundlage des ermittelten Feuchtigkeitsgehalts, das Trockengewicht berechnet.


Zwischenlagerung:
Nach der Feststellung von Ernteeigentümer, Erntegewicht, Feuchtigkeitsgehalt und der Berechnung des Trockengewichts werden die Kautschukernten in speziellen Trocknungsmulden zwischengelagert.


Kautschukfabrik:
Der Transport zur Kautschukfabrik erfolgt bei Vollbetrieb wöchentlich. Nach einer weiteren Lagerungsphase wird der angelieferte Cup-Lump-Naturkautschuk durch intensive maschinelle Wasch-, Schredder- und Trocknungsvorgänge verarbeitet. Im Ergebnis entstehen gepresste TSR-Kautschukballen, die in Bezug auf Körnungsgröße, Reinheit, Haltbarkeit und Form die entsprechenden Standardnormen erfüllen, um anschließend vorschriftsmäßig verpackt, bezeichnet und palettiert über die panamaischen Häfen in den Exporthandel zu gelangen.


TSR-Kautschuk:
TSR Produkte (TSR = Technical Specified Rubber => technisch spezifizierter Naturkautschuk) sind standardisierte Vorleistungsgüter, welche vorwiegend in der Reifenindustrie zum Einsatz kommen. Ihre Herstellung ist technisch relativ unkompliziert und geschieht hauptsächlich mechanisch. Je nach Spezifikation unterscheidet man zwischen verschiedenen Reinheitsgraden.


Ernteverwaltung:
Die Verwaltung der Kautschukernten erfolgt separat für jeden Plot (jeweils 55 Kautschukbäume). Die jeweiligen Ertrags- und Erlösabrechnungen werden unmittelbar beim Erfassen der Ernte in der Sammelund Wägestation erstellt und monatlich mit allen Eigentümern abgerechnet.