CÔTE D’IVOIRE / ELFENBEINKÜSTE

Der Wunsch der Landbevölkerung auf ein besseres Leben in der Stadt und ihr Glaube daran bleiben eine große Herausforderung in der Elfenbeinküste. Wie eine kürzlich publizierte Studie aufzeigt, birgt die grassierende Landflucht und das damit verbundene soziale Gefälle viel Zündstoff. Abidjan, das Ziel der meisten Landflüchtlinge, bildet zwischenzeitlich mit 6,3 Millionen Einwohnern den größten Ballungsraum im Land. Vor siebzig Jahren zählte die heutige Wirtschaftsmetropole gerade mal 65.000 Einwohner. Dass bei einer Bevölkerungszunahme von „0 auf 100“ viele auf der Strecke bleiben, ist wenig überraschend. Nahezu dreißig Prozent der Abidjaner leben denn auch in städtischen Slums. Ähnliche soziale Gefälle gibt es auch in den wenigen anderen größeren Städten des Landes, wobei der Größenunterschied von Abidjan (6,3 Millionen) zur zweitgrößten Stadt Bouaké (0,8 Millionen) gewaltig ist. Natürlich ist sich das Land diesen Herausforderungen (und Gefahren) bewusst und es versucht seit Jahren gegenzusteuern. Tatsache bleibt jedoch, dass die Investitionen, welche der Staat in den ruralen Gebieten tätigt, verglichen mit den Summen, die in Abidjan und in der Hauptstadt Yamoussoukro ausgegeben werden, bescheiden sind.

15.08.2022 - Zum Marktreport Q3-5-2022