VOM WEISSEN SAFT ZUM SCHWARZEN GUMMI
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KAUTSCHUK HÄLT DIE WELT IN BEWEGUNG
70 % der weltweiten Kautschukproduktion wird in der Reifen - und Autoindustrie verwendet.
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40.000 PRODUKTE
30 % der weltweiten Kautschukproduktion dient der Herstellung von über 40.000
Produkten des industriellen persönlichen Bedarfs.
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BEEINDRUCKENDE HOLZNUTZUNG
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Während ihrer Umtriebszeit absorbieren Kautschukplantagen CO2 und wirken so dem Klima-
wandel entgegen. Nach der Fällung wird ihr wertvolles und vielseitig verwendbares Holz der
Holzindustrie zugeführt und zu zahlreichen Bau- und Holzprodukten verarbeitet.

Mechanismus für nachhaltige Kautschukpreise (SPM)

Ein brisanter Vorschlag der ANRPC zur Sicherstellung nachhaltiger Kautschukpreise wird derzeit in der Branche rege diskutiert. Strittig ist das Vorhaben insofern, als dass es letztendlich einen staatlichen Eingriff in den freien Markt darstellt, auch wenn es im Kern genau darum geht, diesen zu sichern. Worum geht es genau?

Die ANRPC, der Verband der Naturkautschuk produzierenden Länder, ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Kuala Lumpur, Malaysia, welche 1970 gegründet worden ist. Sie vertritt die wichtigsten und größten asiatischen Kautschukproduktionsländer, welche zusammen mehr als 80 Prozent der weltweiten jährlichen Kautschukmenge produzieren.

Im Gegensatz zum Kautschukweltverband IRSG (siehe Glossar), dem die meisten Länder der ANPRC ebenfalls angehören und der eine Plattform sowohl für die Upstream- als auch für die Downstream-Kautschukindustrie (Rohstoffproduktion bzw. Rohstoffverarbeitung) darstellt, ist der ANPRC auf die regionale Upstream-Industrie ausgerichtet und setzt sich insbesondere für die Kautschukbauern ihrer Mitgliedsländer ein.

Über 90 % der weltweiten Kautschukmenge wird von Klein- und Kleinstbauern produziert, deren Anbaufläche zwischen zwei und vier Hektar groß ist.

Im Rahmen ihres Auftrags, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die kautschukproduzierenden Bauern in Bezug auf Produktivität und Nachhaltigkeit zu verbessern, beabsichtigt der ANRPC, einen Mechanismus einzuführen, der den niedrigen Kautschukpreisen entgegenwirken und eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Wertschöpfungskette der Kautschukindustrie gewährleisten soll.

Konkret schlägt die Organisation die Einführung einer Preisspanne für Kautschukstandardprodukte vor, welche durch die Gesetzgebung der Erzeugerländer festgelegt wird.

Was auf den ersten Blick wie ein fragwürdiger Eingriff in den freien Markt erscheint, hat jedoch einen nicht ganz abwegigen Grund: Der Mechanismus soll unter anderem die manipulativen Einflüsse der spekulativen Termingeschäfte, welche die Preisfindung an den Kautschukmärkten schon seit Langem abseits der effektiven Angebots- und Nachfragesituation verfälschen, zurückdrängen.

Darunter leiden Kautschukproduzenten tatsächlich. Über Jahrzehnte betrachtet, ist nämlich festzustellen, dass der durchschnittliche Kautschukpreis durchaus ein akzeptables Niveau erreicht. Beim genaueren Hinschauen stellt man jedoch fest, dass dieses Niveau nur erreicht wird, weil periodisch ein, zwei Jahre mit weit überdurchschnittlichen Preisen zu verzeichnen sind, ansonsten jedoch die Kautschukpreise über Jahre tendenziell unterdurchschnittlich performen.
Das sind nicht nur schlechte Bedingungen für die meisten Bauern, die somit jahrelang „unten durch müssen“, um sich dann gelegentlich etwas erholen zu können. Ebenso unbefriedigend ist die Tatsache, dass in den Jahren, in denen die Kautschukpreise durch die Decke gehen, ein ungesunder Boom für Neupflanzungen ausgelöst wird, der dafür sorgt, dass ein paar Jahre später, wenn die Plantagen erntereif sind, ein latentes Überangebot entsteht, was in der Folge den Druck auf den Kautschukpreis wieder erhöht.

Ob sich deshalb staatliche Eingriffe rechtfertigen lassen, wird im Augenblick im Rahmen einer breit angelegten Umfrage innerhalb der Kautschukindustrie der ANRPC-Mitgliedsländer diskutiert und ausgewertet. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

15.08.2022 - Zum Marktreport Q3-5-2022