VOM WEISSEN SAFT ZUM SCHWARZEN GUMMI
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KAUTSCHUK HÄLT DIE WELT IN BEWEGUNG
70 % der weltweiten Kautschukproduktion wird in der Reifen - und Autoindustrie verwendet.
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40.000 PRODUKTE
30 % der weltweiten Kautschukproduktion dient der Herstellung von über 40.000
Produkten des industriellen persönlichen Bedarfs.
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BEEINDRUCKENDE HOLZNUTZUNG
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Während ihrer Umtriebszeit absorbieren Kautschukplantagen CO2 und wirken so dem Klima-
wandel entgegen. Nach der Fällung wird ihr wertvolles und vielseitig verwendbares Holz der
Holzindustrie zugeführt und zu zahlreichen Bau- und Holzprodukten verarbeitet.

InfoBlog - Torrijos-Carter-Abkommen

 Im InfoBlog werden regelmäßig Sach-, Fach- und Marktthemen erörtert, welche für die Kautschukindustrie, beziehungsweise TIMBERFARMER von Bedeutung sind. Da sich der Kreis der Leser dieser Kautschuk News laufend vergrößert, bitten wir regelmäßige Leser, uns nachzusehen, dass im InfoBlog gelegentlich Beiträge ganz oder teilweise wiederholt werden. Im Sinne eines kleinen geschichtlichen Ausflugs zu einem Ereignis, welches durchaus als Beginn der bis heute andauernden Erfolgsgeschichte von Panama bezeichnet werden kann, beleuchten wir in dieser Ausgabe das sogenannte Torrijos-Carter-Abkommen.

Torrijos-Carter-Abkommen

Am 1. Oktober 2019 hat Panama das vor vierzig Jahren am 1. Oktober 1979 in Kraft getretene Torrijos-Carter-Abkommen gefeiert. Um zu verstehen, was es damit auf sich hat und inwieweit vor vierzig Jahren die Weichen für das heutige Panama gestellt worden sind, ist eine kurze Rückblende auf die Geschichte des Panamakanals sinnvoll.

- Die Idee eines Panamakanals geht zurück bis ins Jahr 1534, als der römisch-deutsche Kaiser Karl V. die Möglichkeit einer Wasserverbindung zwischen dem Atlantischen und Pazifischen Ozean untersuchen ließ. Aber er und später viele andere Visionäre wie Goethe, Benjamin Franklin, Alexander von Humboldt und Thomas Jefferson kamen jeweils zum Schluss, dass ein solches Vorhaben nicht durchführbar sei.

- 1835 wollten es die Amerikaner nochmals wissen und erkundeten das Land erneut, kamen jedoch wieder zum selben Ergebnis. Aber die Idee wurde nicht aufgegeben.

- Die ersten, die sich daran wagten, waren die Franzosen mit Ferdinand de Lesseps, der bereits am Suezkanal erfolgreich war. Er begann die Arbeiten am Panamakanal 1881. Aber obwohl bis zu 20.000 Menschen am Kanal arbeiteten, gingen die Arbeiten nicht voran und mussten nach einigen Jahren unter Hinterlassung eines finanziellen Desasters aufgegeben werden. Zu groß waren die Herausforderungen.

- Den Amerikanern ließ der Panamakanal keine Ruhe. 1902 beschloss der US-Senat mit knapper Mehrheit, anstelle eines Kanals durch Nicaragua den Panamakanal zu bauen resp. seine Fertigstellung zu bewerkstelligen.

- Präsident Roosevelt kaufte den Franzosen die Baumaschinen und Rechte für 40 Mio. US-Dollar ab und 1905 nahmen die Amerikaner die Bauarbeiten wieder auf.

- Sie dauerten bis 1914. Der Dampfer „SS Ancon” durchquerte als erstes Schiff den Panamakanal, die Welt staunte über das technische Wunderwerk.

- Mit der Inbetriebnahme begann die politische Geschichte des Panamakanals. Denn Panama erlaubte den Amerikanern die Kontrolle über die sogenannte Kanalzone, welche einerseits den Kanal selber, vor allem jedoch breite Landstreifen links und rechts des Kanals beinhaltete. Mit der Kanalzone mitten im Hoheitsgebiet von Panama entstand eine Art amerikanische Enklave.

- Die panamaische Bevölkerung profitierte zwar von der Nähe zu den Amerikanern, auch wenn sie wirtschaftlich nur ein Almosen vom immer profitableren Kananalgeschäft abbekamen. Trotzdem war  das Land und seine Bevölkerung über den „besatzerähnlichen” Zustand nicht glücklich. Über die Jahre kam es deshalb immer wieder zu verschiedenen Auseinandersetzungen zwischen den ungleichen Staaten. Aber die mächtigen USA ließen sich nicht vertreiben. Ihnen war die geostrategische Bedeutung des Kanals und ihrer Stützpunkte rund um den Kanal zu wichtig, um sich zurückzuziehen. Der damalige Kalte Krieg und die damit zusammenhängende Kubakrise waren dafür mitverantwortlich.

- 1977 kam es zu einer bedeutenden Wende zu Gunsten von Panama. Die Amerikaner willigten ein, den Kanal bis Ende 1999 vollständig an Panama zurückzugeben und sich aus dem Land zurückzuziehen. Die Vereinbarung wurde zwischen dem panamaischen General und Staatsoberhaupt Omar Torrijos und dem amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter ausgehandelt.

- Am 1. Oktober 1979 trat das Torrijos-Carter-Abkommen in Kraft.

- Es begann eine zwanzigjährige Übergangsphase bis zum 31. Dezember 1999. In dieser Zeit zogen sich die Amerikaner schrittweise aus der Betriebsführung und Verwaltung des Panamakanals und der Kanalzone zurück und übergaben das Ruder der ACP, der Autoridad del Canal de Panamà, einer zu diesem Zweck geschaffenen panamaischen Staatsbehörde.

- Am 31. Dezember 1999 endete die vereinbarte Übergangsphase und der Panamakanal sowie die gesamte Kanalzone gehörten wieder dem Staat Panama und seinem Volk. Die Amerikaner zogen sich vollständig zurück.

- Seit dem 1. Januar 2000 ist Panama alleine verantwortlich für den Betrieb des Panamakanals und auch der alleinige Nutznießer. Eher zum Erstaunen der Weltgemeinschaft löst Panama diese Herausforderung sehr gut. Der Kanal und die damit verbundenen Dienstleistungsunternehmen in den Sektoren Logistik, Versicherungen und Finanzen werden zum wichtigsten Wirtschaftstreiber des Landes und begründen den mittlerweile beachtlichen Wohlstand des heutigen Panamas.   


24.10.2019 - Zum Newsletter 4Q-5-2019