VOM WEISSEN SAFT ZUM SCHWARZEN GUMMI
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KAUTSCHUK HÄLT DIE WELT IN BEWEGUNG
70 % der weltweiten Kautschukproduktion wird in der Reifen - und Autoindustrie verwendet.
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40.000 PRODUKTE
30 % der weltweiten Kautschukproduktion dient der Herstellung von über 40.000
Produkten des industriellen persönlichen Bedarfs.
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BEEINDRUCKENDE HOLZNUTZUNG
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Während ihrer Umtriebszeit absorbieren Kautschukplantagen CO2 und wirken so dem Klima-
wandel entgegen. Nach der Fällung wird ihr wertvolles und vielseitig verwendbares Holz der
Holzindustrie zugeführt und zu zahlreichen Bau- und Holzprodukten verarbeitet.

Latex aus Löwenzahn

Dass der Löwenzahn-Blumenstängel einen bitteren, milchig-weißen Saft enthält – nämlich Latex – dürfte für viele Leserinnen und Leser keine Neuigkeit sein. Auch die Tatsache, dass verschiedene Kautschukverbraucher, allen voran die Reifenindustrie, schon seit Jahrzehnten versucht, diese Kautschukquelle zu erschließen, ist an dieser Stelle schon erörtert worden.

Wir greifen das Thema heute erneut auf, weil der deutsche Continental-Reifenkonzern in verschiedenen Berichten darauf hinweist, dass er in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) ein Forschungs- und Versuchslabor für Löwenzahnkautschuk eröffnet hat. Für Kautschukproduzenten, welche wie TIMBERFARM-PANAURUBBER und seine Kunden und Investoren auf Kautschukbäume setzen (Hevea brasiliensis), stellt sich die Frage, was dahintersteckt und inwieweit Löwenzahnkautschuk dem Naturkautschuk von Kautschukbäumen Konkurrenz machen könnte.

  • Der Reifenindustrie geht es nicht darum, Naturkautschuk von Kautschukbäumen zu konkurrenzieren. Aber Naturkautschuk ist für die Reifenhersteller sowie auch für viele andere Industrien ein dermaßen relevanter Rohstoff, dass Unternehmen sich immer die Frage stellen müssen, wie sie die Versorgung mit diesem Schlüsselmaterial noch besser sicherstellen können.
  • Vor allem die Tatsache, dass der Kautschukbaum nur innerhalb des sogenannten Kautschukgürtels (plus/minus 15° nördlich und südlich des Äquators) wächst, ist für die Verbraucher heikel, denn es schränkt ihren Versorgungsspielraum stark ein. Löwenzahn – allerdings ist nur die russische Variante des Löwenzahns, russian dandelion, dafür geeignet – kann auf einer deutlich größeren Fläche auf der Erde angebaut werden.

Für den aktuellen Verbrauch von Naturkautschuk ist der Löwenzahnkautschuk, wie auch der Guayule-Kautschuk – eine weitere Pflanze, welche Latex enthält und welche auch in relativ trockenen Gebieten wächst (Mexiko, Marokko etc.) – derzeit völlig unerheblich. Um dies zu ändern, sind große Fortschritte in folgenden Bereichen notwendig:

  • Ertrag pro Hektar: Der Kautschukertrag von Kautschukbäumen pro Hektar kann zwischenzeitlich bis zu 4.000 kg pro Jahr erreichen. Der weltweite Durchschnitt liegt zwar noch deutlich unter 2.000 kg, dies hat aber vor allem damit zu tun, dass ein Großteil der asiatischen Kautschukplantagen veraltet sind und aus Kautschukklonbäumen bestehen, welche noch weit weg von den heutigen Höchstleistungen sind.
    • Der Ertrag von Löwenzahnkautschuk pro Hektar erreicht derzeit noch kaum 1.000 kg.
  • Ebenfalls höchst unbefriedigend ist die Tatsache, dass beim Löwenzahnkautschuk eine Abfallmenge von rund 85 Prozent anfällt, weil Löwenzahn einen Kautschukanteil von maximal 15 % aufweist. Löwenzahnkautschuk kann nicht – ähnlich wie beim Tapping/Ritzen – geerntet werden. Die Pflanze muss gemäht und eingesammelt werden und für die große Abfallmenge muss eine sinnvolle Nutzung gesucht werden. Im Vordergrund steht dabei die Verwendung des Abfallmaterials zur Herstellung von Bioethanol.
    • Gesellschaftlich und politisch ist die Nutzung von großen Flächen zur Herstellung von Nicht-Nahrungsmitteln (Futtermittel, Bioethanol etc.) sehr umstritten.
    • Die Gewinnung von Latex und Naturkautschuk aus Löwenzahn oder auch Guayule erfordern eine industrielle Raffinierung, welche energieintensiv und daher kaum  nachhaltig ist.
  • Inwieweit die Produktionskosten von alternativen Naturkautschukquellen außerhalb des Kautschukgürtels (bekanntermaßen sind die Produktionskosten in den Ländern Asiens, Afrikas oder Lateinamerikas deutlich niedriger als in westlichen Ländern) auf einem konkurrenzfähigen Niveau gehalten werden können, ist ebenfalls offen.                    
    •  Diesbezüglich darf allerdings dagegen argumentiert werden, dass die Produktionskosten für Naturkautschuk von Kautschukbäumen tendenziell steigen. Das Tappen/Ritzen der  Kautschukbäume ist arbeits- und personalintensiv. Auch in den oben genannten Regionen gilt diese Arbeits- und Personalintensität als eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Es wird auch in diesen Gegenden immer schwieriger, qualifizierte Landarbeiter und Erntehelfer zu finden, insbesondere wenn der Kostendruck eine vernünftige Bezahlung kaum zulässt.Diesbezüglich darf allerdings dagegen argumentiert werden, dass die Produktionskosten für Naturkautschuk von Kautschukbäumen tendenziell steigen. Das Tappen/Ritzen der Kautschukbäume ist arbeits- und personalintensiv. Auch in den oben genannten Regionen gilt diese Arbeits- und Personalintensität als eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Es wird auch in diesen Gegenden immer schwieriger, qualifizierte Landarbeiter und Erntehelfer zu finden, insbesondere wenn der Kostendruck eine vernünftige Bezahlung kaum zulässt.

Fazit: Zusammenfassend darf gesagt werden, dass dem Naturkautschuk von Kautschukbäumen innerhalb der nächsten fünfzehn bis zwanzig Jahre kaum signifikante Konkurrenz von Kautschuk aus alternativen Quellen droht. Der Kautschukweltverband IRSG geht davon aus, dass allein bis 2024 rund 800 Millionen zusätzliche Kautschukbäume notwendig sind, um die prognostizierte Nachfrage decken zu können. Die vorstehende Diskussion zeigt jedoch, dass die Überlegungen zu alternativen Kautschukquellen durchaus ernst zu nehmen sind.

TIMBERFARM lässt solche Überlegungen schon seit langem in die Entwicklung seiner Unternehmensstrategie einfließen. Während vielerorts immer noch Plantagenprojekte finanziert und realisiert werden, welche einen Anlagehorizont von fünfundzwanzig bis dreißig Jahren haben, entwickelt TIMBERFARM Projekte mit einer übersichtlichen Umtriebszeit von maximal fünfzehn Jahren und gewichtet dabei die Entwicklung des Kautschukholzes deutlich stärker. Dies macht allerdings nur Sinn, wenn wie bei TIMBERFARM die Inbetriebnahme einer Holzfabrik und damit die Gewährleistung von Mehrwert und Absatz fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist.